Die OM-D-Reihe umfasst die besten Olympus-Kameras, von diesen habe ich mir damals die günstigste gekauft. Bald habe ich meine Vorliebe für Flugzeuge wieder entdeckt und die Cam an Flugveranstaltungen und Flughäfen mitgenommen. Und insbesondere unter schlechten Lichtverhältnissen war ich bald enttäuscht von Rauschverhalten, Schärfe und vor allem der Geschwindigkeit des Autofocus bei schnellen bewegten Objekten.
So habe ich mir kürzlich eigens dafür eine APS-C-Kamera mitsamt Tele-Objektiv gekauft. Begeisterung machte sich breit. Die Fokussiergeschwindigkeit ist um Welten besser und der grössere Sensor tut natürlich der Schärfe auch gut. Denn gerade bei Flugzeugen bleibt selten lang Zeit für die Komposition, es muss schnell gehen. Nicht selten will das Bild dann beschnitten werden, was natürlich wiederum Qualitätseinbussen mit sich bringt. Alles Vorteile, oder? Nicht ganz.
Eine Spiegelreflex hat auch klare Nachteile. Vielleicht sollte man es umformulieren, eine spiegellose Kamera hat Vorteile. Sie zeigt nämlich im Sucher (oder auf dem Live-View-Display) das Bild bereits so belichtet an, wie es aussehen wird. Und damit sind wir beim Thema.
Das Beitragbild ist klar falsch belichtet. Ich war im Manuell-Modus und hatte eine viel zu lange Belichtungszeit für die eingestellte Blende. Normalerweise fotografiere ich im TV-Modus und lasse die Kamera die Blende selber einstellen (jedenfalls für Flugzeugbilder), aber hier eben nicht. Und weil ich nicht zu denjenigen gehöre, die nach jedem Bild auf den Bildschirm gucken, habe ich das erst viel später bemerkt. Ich hatte also eine Viertelstunde völlig falsch belichtet fotografiert, ohne es zu merken.
Weil eben die Olympus als spiegellose Kamera das Bild schon überbelichtet im Sucher angezeigt hätte, wäre mir das mit der Oly-Kamera nicht passiert. Klar, einem Profi dürfte das egal sein. Und auch ich werde zukünftig mehr darauf achten. Aber trotzdem, für wenig routinierte Fotografen (oder solche, die Kopf nicht immer bei der Sache haben), kann das durchaus ein angenehmer Vorteil sein.
Das Bild konnte ich übrigens noch einigermassen (Betonung auf einigermassen) retten. Aber es ist eines von ganz, ganz wenigen der rund dreissig Bilder, die überbelichtet waren. Von allen anderen musste ich mich definitiv verabschieden. Und sind wir ehrlich, eigentlich gehört auch dieses in den Papierkorb. Aber als persönliches Erinnerungsbild ist’s noch ok.